Japanisch-Deutsches Mini-Symposium, Session 3
Der Fachbereich Wirtschaft der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) veranstaltete am Montag, dem 29. März 2021 zusammen mit Wissenschaftlern der Ritsumeikan Universität aus Kyōto, Japan ein weiteres erfolgreiches Forschungskolloquium. Dies stellt den dritten Teil der im Oktober 2020 begonnenen Mini-Symposien dar, die das Ziel verfolgen, den Forschungsaustausch zwischen deutschen und japanischen Wissenschaftlern zu fördern. Wie in den beiden vergangenen Sessions, stellte jeweils ein Forscher der THM sowie ein Forscher der Ritsumeikan Universität ihre aktuellen wissenschaftlichen Themen vor.
Herr Professor Fuminori Yamazaki, Professor am Fachbereich Betriebswirtschaft an der Ritsumeikan Universität, referierte in diesem Zusammenhang über die Wettbewerbsfähigkeit von Industrieunternehmen in Japan und stellte deren industriellen Charakteristika des „Internet of Things“ (IoT) dar.
Im Vergleich zu japanischen Unternehmen verlaufe der Forschungs- und Entwicklungsprozess in Unternehmen der westlichen Welt überwiegend linear (linear model). In japanischen Unternehmen hingegen sei dieser Prozess vorwiegend durch starke, interaktive Vernetzungen zwischen Entwicklern einerseits und der Produktionsabteilung andererseits getrieben (chain-link model). Um maximale Produktivität und somit Gewinnmaximierung zu fördern, seien IoT-Plattformen in Japan zudem jeweils in Bezug auf unterschiedliche Produktionsstandorte hin individuell angepasst. In Unternehmen der westlichen Länder jedoch setze man nach dem „best-practice“-Prinzips weitestgehend standortübergreifende, standardisierte IoT-Plattformen ein.
Nachdem die dargelegten Erkenntnisse unter den 14 Teilnehmern diskutiert wurden, stellte Herr Professor Dr. Nils Madeja, Projektinitiator des Projekts DIGIMARI und Professor an der Technischen Hochschule Mittelhessen, den neunen Masterstudiengang Digital Business (M. Sc.) vor. Dieser bestehe aus mindestens drei Semestern, welcher neben digitalen Kenntnissen insbesondere auch Management-Kompetenzen vermittele. Aber auch soziale Kompetenzen sowie Methodenkompetenz seien von großer Bedeutung und ein wesentlicher Bestandteil des Master-Programms. Zudem betonte Herr Professor Dr. Madeja die Notwendigkeit für den Aufbau von Partnerschaften mit regionalen Unternehmen. Das schaffe einerseits wertvolle Möglichkeiten für Studierende in Hinblick auf Praktika oder etwa in Bezug auf die Forschung im Rahmen der Master-Thesis. Andererseits stelle dies aber auch eine einmalige Chance für Unternehmern dar, um jeweilige Probleme im Unternehmen mit den Studierenden zu bearbeiten und gemeinsam mögliche Lösungen zu finden. Im Anschluss folgte hierzu eine aktive Diskussion, ehe von beiden Seiten das große Interesse für eine weitere Zusammenarbeit bekundet wurde.
Das dritte Mini-Symposium stellt einen weiteren großartigen Erfolg dar. Es markiert einen weiteren wichtigen Schritt in der kontinuierlichen Zusammenarbeit zwischen Japan und Deutschland in Bezug auf die internationale Forschung im Bereich der digitalen Transformation von Produktionsunternehmen. Das nächste Forschungstreffen ist bereits für den Oktober 2021 geplant.